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Unser Kätzchen Flora und das Landleben


Auf einem Hof unweit von uns wandern zwei Mal im Jahr besonders viele Kätzchen ein. Sie kommen aus den umliegenden Maiskoppeln und aus dem Wald. Sie wurden ausgesetzt. Mitunter füttern die netten, tierfreundlichen Hofbesitzer an die dreißig Kätzchen durch, bevor sie sie weiter vermitteln können. Unter den Tieren gibt es enge Freundschaften und natürlich sind einige der Kätzchen auch untereinander verwandt. Im Herbst, wenn das Land SH zusammen mit den Tierschutzvereinen und Tierarztpraxen wieder kostenlose Kastrationen fördert, sind viele dieser Tiere dann so zahm, dass sie eingefangen und kastriert werden können.

Die Verantwortungslosigkeit und Grausamkeit gedankenloser Katzenhalter, unter der viele Katzenmütter und -kinder leiden, macht mich immer wieder sprachlos.


Auf der anderen Seite kenne ich viele nette Leute, die irgendwo in der Feldmark auf ein hungriges Kätzchen stießen und es gefüttert und am Ende behalten haben. Oder es doch wenigstens ins Tierheim gebracht haben.

Unsere Katze Melli hatten wir als minikleines Herbstkätzchen jämmerlich miauend im Wald gefunden. Sie war so klein, dass sie noch nicht einmal selbst trinken konnte und mit der Flasche gefüttert werden musste. Ein reizendes rotes Katerchen, das ich in der Nähe unserer Pferdeweide entdeckt, angefüttert und mit nach Hause genommen habe, mussten wir am Ende doch ins Tierheim bringen, weil unsere Katzen es leider nicht mochten. Es wurde aber schon bald vermittelt.

Und auch die schöne Flora ist zusammen mit ihren Geschwistern ausgesetzt worden und an der Seite eines ausgewachsenen Katers auf dem Hof unweit von uns eingewandert. Dort haben wir sie entdeckt. Sie war ein knappes Jahr alt, bereits kastriert und wir konnten sie bei uns aufnehmen. Anfangs war sie unglaublich scheu. Ihre schwierige Kinderzeit hat Spuren hinterlassen. Wer weiß, wie lange sie und ihre Geschwister mit dem fürsorglichen Onkelkater hungrig durch die Gegend irrten?

Jahrelang hat Flora nicht geschnurrt. Sie beginnt gerade erst damit, diese eingebaute Zusatzfunktion bei sich zu entdecken. Das ist sehr rührend. Wusstest du, dass viele Tierschutzkatzen monate- oder jahrelang nicht schnurren?

Flora ist inzwischen sehr entspannt und hat abends im Garten oft witzige Katzen-Ideen. Sie rennt zwischen den Hunden hindurch und weiter den Apfelbaum hinauf. Oder quer zwischen uns allen hindurch und ab in die Dunkelheit. Sie ist sehr schmusig und spricht viel. Außerdem sieht sie so unglaublich toll aus. Ein Hof ist ohne Hofkatze nicht vollständig und rund, finde ich. Wir möchten Flora nicht missen. Danke, Carina, dass wir sie haben durften :-) !

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